22.05.2022 11:12 Uhr - 1. Bundesliga - dpa, PM Vereine, red
Schon nach 30 Sekunden legte der Thüringer HC zum 1:0 vor. Das war ein erstes Achtungszeichen, auch wenn der BVB sofort ausglich. Kerstin Kündig platzierte den zweiten und dritten Wurf auf das Tor der Gäste im Netz. Zweieinhalb Minuten benötigte der THC, um mit 3:1 in Führung zu gehen. Nach 4:37 Minuten hatte Andre Fuhr beim Stand von 5:2 genug gesehen und bat zur Auszeit an die Seitenlinie. Seine Ansprache war deutlich.
Überzeugend in der Abwehr stand der THC dem Druck des BVB offensiv gegenüber und verteidigte die knappe Führung. Irma Schjött parierte mehrfach in der Anfangsphase und verschaffte ihrer Mannschaft so die nötige Sicherheit im gesamten Spielverlauf. Bei einigen brenzligen Situationen war auf sie Verlass. Kerstin Kündig führte mit viel Übersicht Regie im Angriff.
Die Borussinnen drückten aufs Tempo und kämpften verbissen um den Ballgewinn. Jede Lücke wurde gesucht. In der 12. Minute stand ein 7:6 auf der Anzeigetafel, zu dem Anika Niederwieser, trotz ihrer Fingerverletzung zwei Tore beisteuerte. Die Gäste hatten sich auf den THC eingespielt und hielten dagegen, so war der 7:7-Ausgleich die logische Folge.
Das Tempogegenstoßtor von Tina Abdulla zum 8:9 für die Gäste zwang Coach Herbert Müller zum Team Timeout. Der THC ließ sich zu einfachen Fehlern im Abschluss hinreißen, diese Ballverluste bestrafte der BVB sofort. Die Gästeabwehr griff beherzt zu und Jennifer Gutierrez Bermeo musste auf die Bank. Das Unterzahlspiel löste Andre Fuhr mit Empty Goal. Irma Schjött hielt den THC schadlos und bereitete die Chance vor, die Führung zu übernehmen.
Annika Meyer nutzte die Gelegenheit und brachte den THC mit 10:9 vor. Es blieb weiterhin eng und die Mannschaften agierten auf Augenhöhe, eine legte vor, die andere glich aus. Nach sehenswertem Treffer von Lydia Jakubisova ging es mit einer 15:13-Führung in die Schlussphase der ersten Halbzeit. Die Gastgeberinnen liefen zur Höchstform auf, bauten die Führung zwischenzeitlich auf vier Tore aus. Beim Stand von 17:14 ertönte die Pausensirene.
Mit dem ersten Treffer der zweiten Halbzeit erhöhte der THC auf 18:14. Mehrfach verhinderte die Abwehr der Gastgeberinnen und Irma Schjött den Gegentreffer, dazu kam Pech für den BVB mit Treffern ans Aluminium. Die Thüringer Gastgeberinnen überzeugten mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und dem bedingungslosen Willen zum Sieg. Um jeden Ball wurde hart gekämpft. Schade, das Kerstin Kündig zu Beginn der 38. Minute mit einem Strafwurf an Yara Ten Holte scheiterte, trotzdem ging der Schwung nicht verloren.
Yuki Tanabe sicherte mehrfach im Spiel die Abpraller. 40 Minuten waren gespielt, BVB-Coach Andre Fuhr hatte nach dem 7 m-Treffer von Asli Iskit zum 23:17 genug und Redebedarf mit seinen Spielerinnen. Der THC zeigte das wohl beste Spiel der Saison an diesem Abend.