09.05.2022 12:56 Uhr - 2. Bundesliga - PM Regensburg, red
Etwas mulmig war den ESV-Verantwortlichen vor dem Anpfiff schon, denn neben den Langzeitverletzten Anika Bissel und Lea Röhrl fehlten auch Goalgetterin Amelie Bayerl, Spielmacherin Anna Fuhrmann, Rechtsaußen Diana Stefan sowie die in der zweiten Mannschaft eingesetzten Melanie Kapser und Julia Smidéliusz. Zudem hatte das bereits seit längerer Zeit als Absteiger feststehende Aldekerk zuletzt sehr achtbare Ergebnisse wie eine hauchdünne Niederlage in Leipzig (29:31) oder das 29:34 gegen die Mannschaft der Stunde aus Ketsch verbucht.
Mit nur noch vier Rückraumspielerinnen im Aufgebot schlug die Stunde von Sophia Peter: Die 18-jährige war nach ihrer schweren Knieverletzung in der Vorbereitung in Rekordzeit auf Spielfeld zurückgekehrt und hatte sich zuletzt über erste Kurzeinsätze freuen dürfen. Nun stand das ESV-Toptalent in der Startformation und sprühte vor Spielfreude. Bester Beleg dafür war ein No-Look-Anspiel an Kreisläufer Julia Drachsler, die alle ihre sechs Wurfversuche im Aldekerker Gehäuse unterbrachte.
Die Partie sollte ohnehin die der starken Quoten werden: Franziska Peter gelang bei ihren neun Wurfversuchen ebenfalls die perfekte Ausbeute, die bärenstarken Nicole Lederer, Sara Mustafic und Sophia Peter leisteten sich bei 18 Toren nur drei Fahrkarten. Letztere hatte bei ihrem ersten Treffer in der 20. Minute das Glück, dass der Block den Wurf unhaltbar abfälschte: Spätestens dann platzte der Youngster vor Selbstvertrauen. Mit vielen wunderschönen Kombinationen bauten die Gastgeberinnen den Vorsprung bis zur Pause auf 18:9 aus.
Auch nach dem Seitenwechsel wollten die Bunkerladies das Tempo hochalten und nicht nachlassen. War das 19:31 vor Wochenfrist bei Spitzenreiter Waiblingen noch eine Tordiät, so glich die Partie gegen Aldekerk diesmal einem All-You-Can-Eat-Büffet: Der Torhunger wurde einfach nicht gestillt und die Angriffe regelrecht zelebriert. Besonders die Pässe an den Kreis waren eine echte Schau und dort standen mit Julia Drachsler und Sara Mustafic auch sehr treffsichere Abnehmerinnen. Die Krönung war allerdings ein spektakulär verwandelter Kempa-Trick von Nicole Lederer, dem die guten Schiedsrichter aber die Anerkennung verweigerten.