04.04.2022 10:33 Uhr - 2. Bundesliga - PM Vereine, red
Den entscheidenden Treffer zum Endstand erzielte die scheidende Kapitänin Delia Cleve: 62 Sekunden vor dem Abpfiff markierte sie das 29:27 für ihr Team und sorgte dafür, dass die Gäste mit zwei Punkten die Heimreise antreten konnten. Mit dem letztlich verdienten Sieg in der Leipziger Sporthalle Brüderstraße gelang den Handballfrauen der TG Nürtingen vor 303 Zuschauern nach zuletzt 1:5 Punkten gegen die Sachsen wieder ein doppelter Punktgewinn gegen den Tabellenneunten HC Leipzig. Sie festigten mit nunmehr 26:18 Punkten ihren sechsten Tabellenplatz in der Zweiten Bundesliga, der HCL bleibt Neunter.
"Der Erfolg war am Ende verdient, hat unser Team im zweiten Durchgang die Angriffe doch konsequent zu Ende gespielt", bilanzierte Mario Cecavac nach dem Schlusspfiff, "während wir in der ersten Halbzeit noch zu viele freie Chancen liegen gelassen haben oder an Keeperin Charley Zenner gescheitert waren." Der etatmäßige Torhüterinnen-Trainer vertrat - zusammen mit Betreuer Simon Schipper - den coronaerkrankten TG-Cheftrainer Simon Hablizel, der zuhause vor dem Bildschirm beim Livestream mitfieberte.
Im Vorfeld hatten die Gastgeber noch mit allen möglichen Mitteln eine Verlegung der Partie erzwingen wollen, "doch bis auf zwei B-Jugendliche im Kader war die Spielerinnenliste des HCL mit der gewohnten Aufstellung identisch", wunderte sich Simon Hablizel ob der Leipziger Beteuerungen, es seien wegen der Pandemie nur noch fünf gesunde Feldspielerinnen einsatzbereit. Der HCL verweist darauf, dass drei Spielerinnen aus dem Juniorteam sowie vier Spielerinnen, die coronabedingt eigentlich noch hätten pausieren sollen, mit von der Partie waren. Unter den fünf voll einsatzfähigen Spielerinnen seien auch die beiden Torhüterinnen gewesen.
"Wir müssen die Situation nehmen, wie sie ist und versuchen, das Beste daraus zu machen. Dafür brauchen wir wieder die volle Unterstützung von den Rängen und ein kollektives ´Jetzt-Erst-Recht´ wie gegen Heide. Vom Gegner sind wir jedenfalls enttäuscht", hatte Leipzigs Trainer Fabian Kunze vor dem Spiel betont. In der Halle jedoch war von Ressentiments nichts zu spüren, "der Hallensprecher betonte vor der Partie, die diversen Äußerungen in den sozialen Medien gehörten jetzt nicht mehr hierher, alle Zuschauer sollten das Handballspiel genießen", freute sich "Deli" Cleve. "Auch hinterher, als wir mit dem Fan-Club sprachen, waren dessen Mitglieder völlig entspannt und verstanden die ganze Aufregung überhaupt nicht."