15.11.2018 10:45 Uhr - 1. Bundesliga - Südwestpresse - Wolfgang Seitz
Bangen um Spielmacherin Amega - TuS Metzingen demonstriert Stärke gegen Bad Wildungen
Metzingen gewann ohne Delaila Amega. Sie wird nach einem Autounfall ärztlich versorgt.
Quelle: Michael Schmidt
Ohne Delaila Amega siegte die TuS Metzingen in der Bundesliga bei der HSG Bad
Wildungen deutlich mit 33:20 (17:11). Der Sieg blieb allerdings zweitrangig. Um die Spielmacherin wird nach einem Autounfall gebangt.
Kaum zu fassen, aber wahr. Da musste die TuS Metzingen in Bad Wildungen ohne ihre Spielmacherin
Delaila Amega ran - und schraubte die Vipers aber mal so richtig auseinander. Das abschließende 20:33
ließ nun wirklich keine Wünsche offen - es sei denn, man sei überhaupt nie zufrieden.
Viel wichtiger ist allerdings, dass Delaila Amega, die auf der Anfahrt nach Metzingen am Morgen einen
Unfall hatte, keine schwere Verletzung davongetragen hat. "Ein Auto hat sie von hinten gerammt, es
sah schon schlimm aus. Sie hatte einen Schock, klagte über leichte Nackenschmerzen. Klar, dass wir
sie dann zu Hause ließen. Es ist aber nicht auszuschließen, dass sie am Donnerstag schon wieder im
Training erscheint", so Ferenc Rott. Der Manager blieb bei der Verunfallten, fuhr dann später nach Bad
Wildungen nach, und hat es nicht bereut.
Am Regiepult stand nach dem Amega-Ausfall Patricia Kovacs - und sie machte von Beginn an ihre Sache
hervorragend. Nicht nur in der Spielgestaltung, acht Treffer steuerte die österreichische
Nationalspielerin obendrein bei, ließ absolute Präzision walten, zirkelte die Bälle millimetergenau in
die Maschen. "Da fällt Del aus und Patricia ist auf den Punkt da. Wer Zweifel hatte, dass sie die richtige
Wahl ist, kann sie nun getrost begraben", lobte Ferenc Rott, der Mannschaft samt Trainer ein
Riesenkompliment aussprach. "Das zeichnet uns aus. Die sehr gute Arbeit, die seit der Vorbereitung
gemacht wird, trägt Früchte. Wir finden immer Lösungen", so Rott.
Die TusSies hätten zur Halbzeit viel deutlicher führen können, wobei ein 11:17 natürlich auch schon
viel aussagt über die herrschenden Verhältnisse. Klar überlegen waren die Metzingerinnen, die nach
einer Viertelstunde mit 7:2 vorne lagen, die Abwehr stand, Torhüterin Isabell Roch hielt. Über ein 5:10
nach 20 Minuten ging es mit dem 11:17 in die Pause.
Im zweiten Spielabschnitt gab es dann ein Lehrbeispiel dafür, wie man mit einer offensiven
Abwehrformation umgeht. Einfach ignorieren. Nur ganz kurz zündete die so gefürchtete 4:2-Deckung
der Vipers, denen dann in rascher Folge sämtliche Giftzähne gezogen wurden. 14:19 stand es nach 39
Minuten, fünf Zeigerumdrehungen später wurde ein 16:24 notiert. Kelly Vollebregt durfte den Abstand
doppelt machen (17:27, 50.), ehe noch eine letzte pinke Schippe draufgepackt wurde.
Mittlerweile
hielt Jesse van de Polder den Kasten sauber, raus ging die TuS Metzingen mit einem 33:20-Sieg bei
jener Mannschaft, die bekannt dafür ist, dass sie gegen Top-Teams immer mal wieder über sich
hinauswächst. Am Mittwochabend nicht. Daran änderten auch zehn Treffer von Sabine Heusdens
nichts. Ein weiteres Beispiel für die Flexibilität im TuS-Kader."Für Marli lief es ja auf Außen nicht so gut,
dann macht sie auf der Mitte ein überragendes Spiel." Marlene Zapf kennt Ferenc Rott nun schon sehr
lange. Aber auch sie kann ihn also noch überraschen.
André Fuhr gratulierte seiner Mannschaft zur starken Leistung: "Wir sind zufrieden mit dem Spiel und haben es von Anfang kontrolliert und dominiert. Die Abwehr
stand von Beginn an sehr gut und wir sind wie gewünscht in unser Umschaltspiel gekommen. Gegen
Ende der ersten Halbzeit haben wir in der Abwehr nachgelassen, aber auch da sind wir nicht wirklich
in Bedrängnis gekommen. Wenn man bedenkt, dass Delaila Amega heute kurzfristig ausgefallen ist,
sind wir mit dem Auftritt zwischen zwei Europapokalspielen zufrieden. Respekt an die Mannschaft, wie
sie die Aufgabe gelöst hat und ein Sonderlob an Patricia Kovacs, die heute sicherlich ihr bestes Spiel
für Metzingen absolviert hat."
Marlene Zapf war ebenfalls zufrieden: "Unsere Abwehr stand über weite Strecken richtig gut, sodass wir auch in unser Tempospiel
gekommen sind. Die 4:2-Abwehr von Bad Wildungen hat uns kurz aus dem Takt gebracht, aber danach
konnten wir tolle Chancen herausspielen."
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