06.12.2017 22:10 Uhr - Weltmeisterschaft - Christian Ciemalla
Stine Jörgensen erzielte den ersten Treffer des Spiels für Dänemark, den besseren Start aber erwischte Brasilien. Die Südamerikanerinnen hatten bislang kein gutes Turnier gespielt, zum Auftakt ein Unentschieden gegen Japan, ein Pflichtsieg gegen Tunesien und ein deutliches 16:24 gegen Russland bescherte vor der heutigen Begegnung drei Punkte. Doch eine Dreier-Serie sorgte beim 4:2 für eine frühe Zwei-Tore-Führung, die beim 6:3 um ein weiteres angewachsen war und zunächst verteidigt werden konnte.
Dänemark hatte Mühe ins Spiel zu finden, lediglich die Paraden von Sandra Toft verhinderten einen noch deutlicheren Rückstand. Brasilien spielte konzentriert, kombinierte gut und stand vor allem sicher in der Deckung. Immer wieder wurde im richtigen Moment herausgetreten und der aufmerksame Rückzug verhinderte zu dem die gefürchteten dänischen Kontertreffer. Beim 10:7 führte das Team aus Südamerika weiterhin mit drei Toren, Dänemark kam aber auf - auch weil Toft weiterhin ein wichtiger Rückhat war. Nach einer weiteren Glanztat der dänischen Torhüterin zog Simone Böhme auf Außen konsequent durch und erzielte den Ausgleich. Sie sorgte auch für den 13:13-Pausenstand, sehenswert täuschte die Außen erst den Heber an und verwandelte dann doch an der gegnerischer Torwartin vorbei.
In der Pause schienen beide Trainer an den Defensivformationen nachjustiert zu haben, über vier Minuten dauerte es bis zum ersten Treffer der Brasilianerinnen. Dänemark brauchte weitere vier Minuten, auch weil ein Siebenmeter vergeben wurde. Doch der erfolgreiche Versuch von Jörgensen bedeutete dennoch das 14:14. Dänemark vergab wenig später in Überzahl die Chance auf die Führung, doch die Europäerinnen erhielten eine neue Möglichkeit - Brasilien war im freien Gegenstoß übergetreten. Bei Brasilien war nun mit Barbara Arenhart aber auch die Torhüterin zur Stelle. Tore blieben Mangelware, der Doppelschlag von Kathrine Heindahl zum 16:15 brachte eine Viertelstunde vor dem Ende Dänemark in Vorlage.
Auch wenn Trine Jensen weniog später auf 17:15 erhöhte und Stine Jörgensen beim 20:17 für eine Drei-Tore-Führung sorgte - die Partie blieb spannend bis in die letzte Minute. Ana Belo und Tamires Costa führten Brasilien wieder heran, auch weil Dänemark weiterhin Probleme mit der aufmerksamen Deckung der Südamerikanerinnen hatten. Diese fingen einen Pass an den Kreis ab, doch Toft verhinderte mit einer Glanztat den Ausgleich. Auf der Gegenseite war Arenhart zur Stelle, doch das Glück, das Klavs Brrun Jörgensen in der Pressekonferenz ansprechen sollte, war eben auf Seiten der Däninnen. Der Ball landete knapp im Seitenaus, Dänemark blieb in Ballbesitz und bejubelte das 21:19 durch Stine Jörgensen.
Neben Toft wurde in der Endphase Stine Jörgensen zur Matchwinnerin, mit einem Durchbruch sorgte sie für das 22:19. Brasilien reagierte mit der Auszeit, erzielte durch Fachinello das 22:20 und ging zwei Minuten vor dem Ende zur offenen Deckung über. Dänemark spielte diese mit einem genialen Pass aus, Maria Fisker drehte sich am Kreis - doch der Pass war auch für die dänische Bank überraschend, die Auszeit verhinderte den entscheidenden Treffer. Die Däninnen nahmen danach einige Sekunden von der Uhr, der Ballbesitz wechselt nach einer Parade von Arenhart zwar noch einmal, doch Dänemark ließ sich den 22:20-Erfolg nicht mehr nehmen und bejubelte den Einzug in das Achtelfinale.