17.11.2012 18:02 Uhr - EHF European League - Matthias Braun, FHC
Die Frankfurterinnen hatten sich viel vorgenommen. Mit einer taktischen Umstellung (Dietmar Schmidt hatte die im Hinspiel konsequent kurz gedeckte Franziska Mietzner auf Linksaußen beordert) startete der FHC stark in die Partie. Tine Beier und Friederike Gubernatis warfen die Gastgeberinnen schnell 2:0 in Führung, die Susann Schneider, Anja Scheidemann und die engagierte Tine Beier auf 7:2 ausbauten (10.).
Nach knapp vierzehn Minuten hatten die Oderstädterinnen beim 9:3 bereits die Hälfte des Zwölf-Tore-Rückstandes aufgeholt, Susann Schneider erhöhte sogar auf 10:3 (15.). In dieser Phase wackelten die Norwegerinnen erheblich - fielen aber nicht. Bis zum Wechsel schaffte es Frankfurt leider nicht, den Vorsprung weiter auszubauen. Nach dem 20:13 (29.) kassierten die Schmidt-Schützlinge stattdessen noch zwei Gegentore zum 20:15-Halbzeitstand, dabei das letzte erst unglücklich mit der Pausensirene.
Nach der Halbzeit verkürzte Bergen auf 20:17 (33.), doch der Siegeswillen der Frankfurterinnen blieb ungebrochen. Franziska Mietzner und Friederike Gubernatis erhöhten wieder auf 23:18 (37.), als die weißrussischen Schiedsrichter ihre einzig klare (und leider vorentscheidende) Fehlentscheidung trafen. Ein klares Stürmerfoul einer norwegischen Angreiferin bestraften sie stattdessen mit Siebenmeter und Zeitstrafe gegen Friederike Gubernatis, was Bergen mit drei Treffern zur Resultatsverkürzung nutzte (23:21/39.).
Und obwohl die Gäste bis auf 25:24 herankamen (46.) und das Achtelfinale für den FHC nun praktisch unerreichbar war, gaben die Oderstädterinnen nicht auf. Vor allem Tine Beier hatte Adrenalin im Blut und warf ihre Mannschaft beim 30:25 (52.) wieder deutlich in Führung. Annika Nega schaffte beim 36:29 (59.) abermals den Sieben-Tore-Vorsprung, doch zu mehr reichte es nicht.
"Man hat heute gesehen, dass die Mannschaft gewillt war, das Ding noch umzubiegen", erklärte FHC-Coach Dietmar Schmidt nach der Begegnung. "In der Anfangsphase konnten wir den Überraschungsmoment unserer taktischen Umstellung nutzen. Schade, dass wir nach dem 10:3 den Vorsprung nicht weiter ausbauen konnten, dann wäre es tatsächlich interessant geworden", so Schmidt weiter. "Letztlich bin ich mit der Leistung heute zufrieden, nur die zwölf Tore im Hinspiel waren natürlich zu viel."
Frankfurter HC:
Herrmann, Burrekers
Nega 2, Mietzner 6/3, Schneider 5, Wegner, van Cappelle, Gubernatis 6, Scheidemann 1, Uchibayashi 2, Jochin 3/1, Beier 11, Rost
Tertnes Bergen:
Hauge, Davidsen
Lied, Skogrand, Gosse 12/6, Einarsdottir 4, Andreassen 1, Loeseth, Reinkind 6, Liljegren 2, Pedersen 5, Trainer: Johannesen.