10.10.2010 12:40 Uhr - 2. Bundesliga Süd - PM BSV Sachsen Zwickau
Das war Dramatik pur. 25 Sekunden vorher habe ich beim Timeout noch gesagt, dass wir unsere Führung clever runterspielen müssen. Aber
na ja. Dann das schnelle Kontertor von Mainzlar zum Ausgleich. Da war das Spiel eigentlich gelaufen. Aber so ist Handball. Es reichen Sekunden ein Spiel zu entscheiden und das haben wir ja dann auch in den letzten acht Sekunden getan, so BSV-Trainer Steffen Wohlrab. Diese letzte Minute spiegelte aber auch den Spielverlauf wieder. Mainzlar, bei weitem stärker als es der Tabellenstand hergibt, machte es den Zwickauerinnen nicht leicht.
Trainer Gerlach ließ das gesamte Spiel mit einer doppelten Manndeckung spielen. Petra Starček und Evelina Kalasauskaite sollten ausgeschaltet werden, was auch zum großen Teil gelang. Bis zur 22. Minute ging es munter hin und her, bevor sich dann Mainzlar das erste Mal ein bisschen absetzen konnte und bis zur Halbzeit einen 15:12 Vorsprung herstellen konnte. Die zweite Halbzeit war gerade 17 Sekunden alt, da erhielt Petra Starček ihre dritte Zeitstrafe und wurde daraufhin disqualifiziert. Mit einem jetzt erst recht legten der Rest der BSV-Truppe dann aber noch einmal zu und konnte den bis dahin noch Drei-Tore-Vorsprung von Mainzlar innerhalb von sechs Minuten drehen und mit 17:16 in Führung gehen.
Das zeichnet die Mannschaft bis jetzt aus. Anders als im vergangenen Jahr stecken die Mädels bei
einem Rückstand und schweren Spiel nicht den Kopf in den Sand. Sie ziehen sich selbst aus dem
Schlamassel und erzwingen die Tore. Das wollen wir und unsere Fans sehen, so Teammanager Silvio
Mann.
Bis zur 45. Minute konnte sich Zwickau sogar noch einen Zwei-Tore-Vorsprung erkämpfen, bevor Mainzlar wieder
rankam und ausglich. Dann ging es wieder bis zur 59. Minute hin und her, bis, ja bis zu besagter
letzter Minute mit den letzten 25 Sekunden. Das ganze Team verdient ein Lob. Da gibt es niemanden hervorzuheben. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung, wo jede für jede einsteht und auch die Mädels auf der Bank ins Schwitzen kommen, weil sie ebenso voll mit dabei sind, sagte Trainer Steffen Wohlrab. Und er ergänzte: `Steinchen`hat ein paar gute und wichtige Dinger von der Seite rein gemacht. Über Paula muss an nicht viele Worte verlieren. Sie ist eine super Kreisläuferin, mit Erstligaerfahrung und der notwendigen Cleverness. Allerdings bleibt unsere Chancenverwertung in der ersten Halbzeit zu bemängeln. Hier haben wir einfach zu viele Chancen nicht genutzt und verworfen, inklusive zweier Siebenmeter. Wir sehen aber eine deutlich gewachsene Mannschaft, die cleverer geworden ist und gegenüber dem vergangenen Jahr eine deutliche Steigerung erfahren hat. Mainzlar hat so wie wir alles gegeben. Es war ein sehr gutes Zweitligaspiel.
Co-Trainerin Anke Schulz ergänzte: Wir mussten uns ganz schön in das Spiel reinkämpfen, haben
dann aber das Glück des Tüchtigen gehabt und den Sieg erzwungen.
Mit diesem Sieg hat der BSV jetzt 7:1 Punkte und belegt Platz 2 der Tabelle. Damit ist man auf einem
guten Weg zu dem Ziel Erreichen der eingleisigen zweiten Bundesliga. Doch auf den ersten Erfolgen
kann und darf sich jetzt nicht ausgeruht werden. Auch sollten die Siege gegen Riesa und Allensbach
nicht überbewertet werden.
In der kommenden Woche steht dann der nächste Kracher vor der Tür. Mit dem Aufstiegsfavoriten TV
Nellingen kommt ein sehr starker Gegner, bei dem auch noch eine Schmach vom letzten Spiel in Nellingen
wettzumachen ist. Da verloren die Damen des BSV doch sehr deutlich und hoch.
Der TV Nellingen konnte sein Punktspiel vom Samstag gegen den unmittelbaren Mitkonkurrenten im
Aufstieg die HSG Bensheim Auerbach mit 27:24 gewinnen.